Geschmacksrichtungen

"Oh, ist der aber bitter!"
An dieser Aussage erkennt der Weintrinker den Nicht-Weintrinker, denn er weiß natürlich, dass es überhaupt keine bitteren Weine gibt, sondern höchstens (staub-)trockene Weine, die sich in Franken typischerweise großer Beliebtheit erfreuen.

Der fränkische Weinkenner wird beim Schöppeln i.d.R. auf trockene Weine zurückgreifen, denn er weiß, dass er den "Tag danach" dann meist nicht sooo zu fürchten braucht...

Hier einen kleinen Überblick, wie die Geschmacksangaben der Weine klassifiziert werden:

Fränkisch-trocken

Dieses Prädikat erhalten immerhin knapp 40 % der fränkischen Weine. Es wird verliehen, wenn der Wein einen Restzuckergehalt von höchstens 4 g je Liter aufweist. Diese Klassifizierung gibt es - wie der Name schon vermuten lässt - nur in Franken, anderswo gibt es dieses Prädikat nicht (höchstens als Diabetikerwein bekannt...)

Trocken

... so darf ein Wein genannt (und auf dem Etikett bezeichnet) werden, dessen Restzuckergehalt maximal 9 g je Liter aufweist. Auch hier muss die Gesamtsäure um 2 g je Liter unter dem Restzuckergehalt liegen.

Halbtrocken

Hier darf der Restzuckergehalt höchstens 18 g je Liter betragen und gleichzeitig die Gesamtsäure maximal 10 g je Liter niedriger sein als der Restzuckergehalt.

Lieblich

Liebliche Weine sind in Franken kaum anzutreffen. Der Restzuckergehalt liegt hier bei mindestens 45 g je Liter, nach oben gibt es keine Grenze.